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Der Stuhl und seine Geschichte

Vom Thron zum TV-Sessel

Die Anfänge unseres sitzenden Verbleibs
Einen Großteil unseres Tages sitzen wir. Wir sitzen und sitzen … auf Hockern, Sofas, in der U-Bahn, auf Barhockern, der Parkbank oder haben einen begehrten Platz in der Sonne auf der Mauer vor dem Museum ergattert. Doch die meiste Zeit sitzen wir auf Stühlen. Unsere tägliche Anlaufstelle: der Stuhl! Zum Leidwesen der Gesundheitsexperten natürlich. Im Schnitt verbringen Erwachsene 50 bis 70 % ihrer Zeit im Sitzen!
Früher war der Stuhl ein Privileg der Mächtigen und Herrschenden. Ob König, Bischof oder Richter, wer auf einem Stuhl saß, hatte ein hohes Amt inne und thronte im wahrsten Sinne des Wortes über dem Fußvolk. Die Bequemlichkeit spielte hier noch keine Rolle.

Im 16. Jahrhundert gelang der Wechsel vom Stuhl als Statussymbol zum gängigen Mobiliar. Doch auch viele Jahre später wurde zwischen einem dem Hausherren vorbehaltenen Armstuhl und einfacheren Sitzmöbeln für die übrigen Familienangehörigen unterschieden. Auch heute noch hat der Chef gerne einen sichtbar komfortableren Bürostuhl als seine Angestellten. Es lebe das Machtsymbol!

Erst im Zeitalter des Barock wollte der Adel bequemer sitzen. Die Stühle bekamen Polster und samtige Überzüge und sorgten beim Sitzenden für mehr Komfort. Nach dem Komfort kam das Design. Einer der berühmtesten Möbel-und Stuhldesigner der damaligen Zeit (um 1754) war Thomas Chippendale, der das Rückenteil der Stühle durchbohrte und leichter gestaltete.
Daraus entwickelte sich der Biedermeier-Stuhl, der Klassiker des deutschen Bürgertums im 19 Jahrhundert. Er wurde aus edlen Hölzern und opulenten Stoffen gearbeitet und zeichnete sich durch seine nach unten schmal zulaufenden Beine und eine nach hinten ausschwingende Rückenlehne aus.


Bugholztechnik: der neue Schwung!

Mit dem Wiener Kaffeehaus-Stuhl oder Stuhl „No.14“, der Gebrüder Thonet, fing um 1850 die Serienproduktion von Stühlen und damit eine neue Ära an. Mit dem neu entwickelten Verfahren von Michael Thonet konnte Bugholz (Vollholz) unter Wasserdampf gebogen werden. Auch heute noch ist der Stuhl der Stühle das meist produzierte Sitzmöbel weltweit. Ein moderner Konsumartikel, der für die Verbindung von Ästhetik und Massenproduktion steht. Er vereint Design mit Funktionalität, ist erschwinglich und zeichnet sich durch ein langes Leben aus.

Freischwinger: Weniger ist mehr!

In Deutschland waren Möbeldesigner zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr experimentierfreudig. Mies van der Rohe griff damals die Idee von Marcel Breuer eines hinterbeinlosen Stuhls, mit gebogenem Stahlrohr auf und entwickelte sie, in seinem Modell “MR 10“ weiter. Er führte die beiden Kufen in einem Bogen zur Sitzfläche und verwendete federndes Stahlrohr – der erste wirkliche Freischwinger war geboren. Die künstlerischen Leitlinien von Mies van der Rohe waren Funktionalität und klare Formen. Sein Schaffensprinzip: „Weniger ist mehr“.
Stahlrohr wurde der große Trend der 30er Jahre, und die Freischwinger galten plötzlich als Inbegriff des neuen Wohnens. Das leicht nachgiebige, gebogene Stahlrohr sorgte für bequeme Federung, sah dabei aber filigraner und leichter aus als die gewohnten Polsterstühle.

Mid-Century Modern: neue Ästhetik aus den USA

Dieser Begriff steht für die wahrscheinlich kreativste, in jedem Fall aber für die international bekannteste und wirkungsmächtigste Epoche der amerikanischen Designgeschichte. Angeregt durch das Möbeldesign der europäischen Moderne kreierten amerikanische Designer in den 1940er- und 1950er-Jahren einen eigenen Stil, der Funktionalität und formale Eleganz miteinander verband. Charles und Ray Eames entwickelten 1940 Ihr Meisterwerk: den „Organic Chair“. Es war eine Sitzschale aus Kunststoff. Durch die industrielle Produzierbarkeit der Sitzschale wollte das Designerehepaar ästhetisch anspruchsvolle Stühle für viele erschwinglich machen.

Global Lugo: der Sessel mit dem richtigen Dreh

Vom Stuhl zum Sessel. Der TV-Sessel ist aus dem 21. Jahrhundert nicht mehr wegzudenken. Ob komfortabel sitzen oder bequem liegen, er muss alles können. Höhenverstellbar, 360 Grad Drehung, per Knopfdruck in die Liegeposition, verstellbare Fuß- und Kopfstützen. Man nennt ihn auch Relaxsessel, er ist gerade groß in Mode und längst kein Rentnermöbel mehr! Zurzeit ist er so beliebt wie nie zuvor. Nahezu jede Polstermöbelmanufaktur hat mittlerweile Relaxsessel im Sortiment – in verschiedensten Designs.

Das Entspannungsmöbel zählt zu dem Konzept einer modernen Wohlfühloase. Und mal ehrlich… thronen kann man in einem TV-Sessel auch wunderbar.

Zu guter Letzt…

Wissen Sie, was die Herz-Waage-Position ist? Hat jedenfalls nichts damit zu tun, dass sich Ihr Herz auf das Sternzeichen Waage ausrichtet.

Diese Position bedeutet Entspannung pur:
• Die Füße liegen höher als das Herz
• Das Herz befindet sich im 127-Grad-Winkel oberhalb der Kniekehle
• Oberkörper und Beine befinden sich exakt auf gleicher Höhe

Hört sich an wie eine Yoga-Übung? Nein, man muss es sich einfach nur im Sessel bequem machen.

Die Entspannung kommt dadurch, dass:
• Kopf, Nacken und Wirbelsäule in neutraler Position sind, dadurch wird der Druck im Körper entlastet
• die Blutzirkulation optimal begünstigt ist, so werden Herz und Kreislauf entlastet

Aber: Vorsicht! In dieser Position schläft man gerne mal ein! Also: Zum Fernsehen sitzen bleiben! Belohnen Sie sich, wenn Sie nach all der Hektik im Alltag Feierabend machen. Entspannen Sie sich zu Hause! Wie könnte das schöner gehen als in der Herz-Waage-Position?